Tag 10: Wismar – Grevesmühlen (12.07.2021)

Heute morgen gab es das erhoffte leckere Frühstück. Danach ging ich erstmal bei Edeka einkaufen (gestern war schließlich Sonntag): Getränke für denn Tag, Sonnenschutzmittel und Autan(!).

Entsprechend kam ich erst gegen 8:40 Uhr los. Wieder hieß es, mehrere Kilometer durch die Stadt zu gehen, bis ich Wismar hinter mich gelassen hatte. Danach ging es über Feldwege weiter. Ein besonderes Highlight war ein Trampelpfad vor Proseken.

Das ist doch toll!

Dort in Proseken plante ich nach 8 km meine erste Pause. Zum Glück gab es dort einen tollen Rastplatz.

Auch wenn ich eine Trinkblase habe, merke ich, dass ich daraus zu wenig trinke, deshalb hatte ich mir heute morgen zusätzliches Trinken mit Geschmack besorgt. Während dieser Pause trank ich allein ein Liter Flüssigkeit, was auch daran lag, dass es heute schon früh sehr sonnig und warm war. Es sollte sich über den Tag bewahrheiten, dass ich alle 6-8 km etwa ein Liter Flüssigkeit benötige. Mit dem, was ich morgens und abends trinke, ergeben sich am Tag etwa 5 Liter Flüssigkeitsbedarf.

Dank Google-Maps schaute ich im Vorfeld, nach wie viel Kilometern jeweils Orte mit Rastmöglichkeit kommen; eine Bushaltestelle mit Häuschen erfüllt den gleichen Zweck.

Entsprechend plante ich die nächste Pause im 6-7 km entfernten Jamel. Wie ich feststellen musste, wurde der Weg zwischenzeitlich umgelegt. Aber egal, ich habe meine Pause dort geplant, also zog ich es durch!

Die linke Wade, ich berichtete gestern bereits, machte sich 1-2 km vor Jamel bemerkbar, also war eine Pause dort unumgänglich. Wie gut, dass ich für diese Fälle Magnesiumpulver dabei habe 🙂

Der Weg hinter Jamel wurde wunderschön! Erst ging es über einen Feldweg und dann auf einen Waldweg, dank Autan ohne Probleme mit Mücken. Hiernach ging es auf eine wenig befahrene Straße, aber weiter durch den Wald. Die Wade war zwar noch leicht merkbar, aber ich konnte sie gut durch meine Wanderstöcke entlasten, und der Rucksack zwickte hin und wieder, aber ich spürte, dass das Gewicht des Rucksacks gar kein großes Problem mehr war, mein Körper hatte sich offenbar schon gut daran gewöhnt.

Richtig toller Waldweg!
Zwar Straße, aber dennoch toller Waldweg!

Ich genoss den Schatten, die frische Luft, das Grün der Bäume, horchte den Vögeln und beobachtete das Treiben der Käfer auf dem Boden. Ich versank in Gedanken, ließ mich treiben.

Leider so sehr, dass ich offenbar irgendwann den richtigen Abzweig übersah. Als ich das feststellte, war ich der schönen Waldstraße schon zu weit gefolgt. Also ging ich einfach weiter bis ich dann auf die Landstraße 105 traf. Dort konnte ich noch an einer Bushaltestelle kurz Pause machen. Nur 3,4 km trennten mich noch von meiner heutigen Herberge.

Das pilgern entlang der Landstraße war gar nicht so schlimm, denn es gab einen separaten Fuß- und Fahrradweg. Zwischendurch zogen auch mal Wolken vor die Sonne, so dass es nicht so schlimm war, dass die Strecke wenigen Schatten bot.

Kurz vor 17 Uhr und nach 25 km erreichte ich mein heutiges Ziel.

Bezüglich der linken Wade habe ich beschlossen, hinter Lübeck, wo ich in einigen Tagen ankommen werde, nicht die große Etappe mit über 30 km zu gehen, sondern sie aufzuteilen, damit ich zwei kürzere Tage habe. Außerdem habe ich meinen Magnesiumvorrat aufgefüllt. So kann nichts mehr schiefgehen.

Allgemein schafft mein Körper nun Tagesstrecken mit 25 km Länge recht gut, gerade wenn ich Pausen einhalte, ausreichend esse und trinke. Ich bin sehr zufrieden! So kann es weitergehen 🙂

Während des Tages gab es am Wegesrand einen Wanderer aus Metall und Stein zu bewundern.