Heute soll es nach Wismar gehen! Nach einer Nacht mit viel Schlaf fühle ich mich ausreichend gestärkt. Aber ich habe für mich beschlossen, nicht jedem Schlenker des offiziellen Jakobsweg zu folgen, sondern meinen Weg zu gehen, so dass sich die Gesamtstrecke auf 24-25 km zusammenkürzt.
Gestartet bin ich um 8:20 Uhr. Zunächst ging es an der Straße entlang aus Neubukow raus. Nach 1-2 km ging es dann aber durch ein Stück Wald, wo ich auch auf den offiziellen Weg treffen sollte. Waldwege finde ich eigentlich wunderbar: Es gibt viel Schatten und die Luft ist meist sehr frisch. Außerdem gibt es viel fürs Auge, die Bäume und übrigen Pflanzen, die Geräusche von Vögeln und anderen Tieren… Wo wir beim Thema sind: Ein hochfrequentes Summen kam immer wieder in mein Ohr… Mücken!
Es war so schön idyllisch und dann das! Endlich konnte ich meine Wanderstöcke für das nutzen, für was sie auch historisch betrachtet genutzt wurden: zum Abwehr wilder Tiere. OK, die wilden Tiere waren keine Wölfe oder wilden Hunde, es waren Mücken. Aber es half ein wenig, mit ihnen vor, neben und hinter mir herumzufuchteln. Morgen kaufen ich mir unbedingt Autan! Die Mücken waren auch der Grund, warum ich nur wenige Fotos machte, denn kurz stehen bleiben bedeutete gleich mehrere Mücken auf der Haut sitzen zu haben.


Kurz darauf bin ich auch auf den offiziellen Weg gestoßen. Nun hieß es wieder: Folge der Muschel!
Geplant hatte ich meine erste Pause eigentlich in Neuburg nach 12 km. Aber was sind schon Pläne! Denn zwischen Alt Bukow und Neuburg gab es plötzlich nach etwas über 8 km einen wundervollen Rastplatz, die „Oase der Ruhe“, sogar mit Schattenplatz (zumindest zu Beginn); die Gelegenheit musste ich nutzen!

Dass die Entscheidung genau richtig war, erkannte ich, als ich nach Neuburg kam und sich entlang des Weges keine Sitzgelegenheit ergab. Erst hinter Neuburg stand eine Bank im Schatten am Waldrand… zusammen mit ein paar Dutzend Mücken 😉
Der Weg führte weiter durch Alleen und Wälder.


Einige Kilometer vorm Ziel machte ich meine letzte Pause und organisierte schonmal die Unterkünfte für die übernächste Nacht und die Nacht danach. Für die nächste Nacht, also für heute, in Wismar konnte ich leider immer noch niemanden erreichen. In einer Pension, bei der ich anrief, die sonst Einzelzimmer für 37 Euro haben, gab es nur noch Appartements für 60 Euro. Entsprechend erhoffte ich mir von der Touristen-Info in Wismar mehr Hilfe.
Die letzten Kilometer waren anstrengend, viel Asphalt und in der Innenstadt von Wismar stand die Luft und Hitze. Glücklicherweise konnte mir die Touristen-Info tatsächlich helfen und vermittelte mir eine nahe Pension für 38 Euro 🙂
Dort angekommen buchte ich direkt gleich das Frühstück für 9,50 Euro mit dazu. Endlich mal ausgiebig frühstücken!
Auf den letzten Kilometern meldete sich meine linke Wade mal wieder, ich werde das weiter beobachten.
Achja, da ich mich nicht immer ganz an die Ausschilderung hielt, war die heutige Strecke 24-25 km lang.


