Heute war ich zum Start etwas träger, erst um 8:45 Uhr brach ich auf. Da heute auch nur etwa 22 km bis nach Otterstedt vor mir lagen, sollte das aber vollkommen ausreichend sein.
Bereits nach 3 km erreichte ich den nächsten Ort. Sitzmöglichkeiten luden zu einer Pause ein, aber mir war es hierfür noch zu früh. So ging ich weiter. Der Weg führte kurze Zeit später durch einen Wald, insgesamt ein wirklich schöner Weg.


Jetzt, wo ich gerne eine Pause machen wollte, gab es keine gute Sitzmöglichkeit.
Nach insgesamt 9 km erblickte ich einen Steinhaufen und machte es mir auf einem der größeren Steine bequem, endlich Pause!
Ein wenig ärgerte ich mich darüber als es dann wenige hundert Meter später tatsächlich eine Bank gewesen wäre. Ab hier gab es hin und wieder immer Sitzmöglichkeiten.
Ich entschied jedoch die 3-4 km bis zum nächsten Ort zu gehen. Ich hatte den Ort schon durchquert, ohne eine passende Sitzmöglichkeit für die gewünschte Mittagspause zu finden, da erblickte ich am Ortsausgang einen Sportplatz. Und tatsächlich: Hier gab es eine wundervolle Bank im Schatten.
Meine Mitpilgerin der letzten Tage, die heute vor mir gestartet war, machte auch gerade Pause und so ergab sich noch die Möglichkeit, ein letztes Mal zu plaudern.
Als ich dann am frühen Nachmittag nur noch wenige Kilometer von meinem heutigen Ziel entfernt war, gab es plötzlich einen sehr wichtigen Grund nochmal etwa 50 m zurück zu gehen, denn ein Eiswagen fuhr mit Signalton direkt an mir vorbei und hielt 50 m hinter mir. Die Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen und holte mir ein Eis. Welche Wohltat bei diesem heute doch sehr warmen Tag!
Kurz darauf teilte sich der Weg: Nach links ging der reguläre Weg weiter und weiter geradeaus ging es zur Pilgerherberge in Otterstedt.
Da ich so auf Pfeile und Muschel fokussiert war, hätte ich fast übersehen, was sich ansonsten noch an diesem Schild befand: ein Zettel mit meinem Namen!

Die Pilgerin von den letzten Tagen hatte mir einen lieben Gruß da gelassen, da ihr Weg an ihrem heute letzten Tag nun weiter nach links ging, während es für mich gerade aus weiter ging. Ich habe mich riesig über die Nachricht gefreut, erinnerte sie mich doch ein wenig wie ich und auch andere 2013 in die Pilgerbücher mancher Kirchen in Frankreich gezielt liebe Grüße an einzelne nachfolgende Pilger verfasste.
Die letzten Kilometer vergingen wie im Fluge. Nun hatte ich die Pilgerherbergen wieder für mich allein.
Sehr glücklich war ich, dass es hier in Otterstedt ein richtiges Bett für Pilger gab. Ich freute mich bereits darauf, eine richtig erholsame Nacht zu haben 🙂