Tag 27: Barrien/Gessel – Harpstedt (29.07.2021)

Ich merke es immer wieder: Mehr und mehr stellt sich bei mir Routine ein. Tagesetappen im Umfang von ca. 20 km geht man Körper fast mit Leichtigkeit. Natürlich zwickt es manchmal hier und da noch und hin und wieder sehnen sich Körper und Kopf nach einer Pause, aber von den Gesamtanstrengungen her hat es sich gut eingespielt. Das empfinde ich als tolle Entwicklung.

Das erste Stück ging heute wieder durch einen Wald. Übrigens auch ohne Autan gibt es hier keine Probleme mit Mücken! Hiernach führte der Weg kurz an Feldern entlang und schon war ich am Hohen Berg, einem kleinen Hügel mit guter Aussicht, u.a. nach Bremen. Der perfekte Ort für eine Frühstückspause.

Erst durch den Wald…
…dann zum Hohen Berg (nein, ich habe verzichtet, die Aussichtsplattform zu erklimmen)

Es ging weiter über einige Dörfer und kurz hinter Fesenfeld entdeckte ich zur Mittagszeit die Gaststätte Altes Rasthaus. „Ein perfekter Ort zum Einkehren“, dachte ich mir. Als ich auf die Bedienung zuging fragte sie mich harsch, ob ich denn auch was essen wolle. Dass ich mich hier noch nicht festlegen wollte, missfiel ihr sichtlich. Da aber noch genug frei war, erhielt ich trotzdem einen Tisch.

Auf Grund der durchaus höheren Preise entschied ich mich lediglich für Kaiserschmarrn. Abgesehen von der Begrüßung wurde ich ansonsten freundlich bedient. Ich vermute, dass ich nicht ganz zur Zielgruppe dieser Gaststätte gehörte, wenn ich mir die anderen Gäste anschaute.

Interessant war noch die Begegnung mit einer Mann, der gerade kam, während ich im Aufbruch war. Er erzählte mir, dass er früher auch viel mit Rucksack unterwegs war, u.a. in Alaska. Als ich ihm sagte, dass man dafür nie zu alt ist, sagte er mir, dass sich die Prioritäten verändert haben und erzählte u.a. vom Golfen. Trotz dieser zwei unterschiedlichen Welten, wirkte er interessiert; vermutlich erinnerte ich ihn an seine Jugend.

Der weitere Weg führte mich immer wieder durch Wälder. An einer Stelle konnte ich sogar etwas über verschiedene Baumarten lernen… oder sagen wir besser: hätte ich lernen können, denn viel Zeit nahm ich mir dafür nicht.

Und schon bald ging es über eine Holzbrücke und ich befand mich in Harpstedt!

Übernachtet habe ich heute mal wieder im Hotel. Gegessen wurde amerikanische Küche, lecker!