Tag 32: Kroge – Damme (03.08.2021)

Da die gestrige Herberge etwas abseits des Jakobsweges liegt, ging es zunächst zurück auf den Weg und von dort zum Bäcker im Ort, Frühstück kaufen 🙂

Weiter ging es über Waldwege, am Zugang zum Liederweg vorbei, ein Weg auf dem es offenbar regelmäßig Tafeln mit Liedern zum Singen gibt.

Der Liederweg

Auf Grund der Regenfälle in den vergangenen Tagen, glichen manchen Wege einer Matschpiste, so dass trotz hoher Wanderschuhe auch mal passender Pfad gefunden werden musste.

Matschige Wege

Eigentliches Highlight des heutigen Tages waren die Dammer Berge; der Weg wurde plötzlich mehr und mehr hügelig. Mitunter ging es so steil bergab, dass ich froh über meine Wanderstöcke war. Da sich mein Körper gut an das tägliche Pilgern gewöhnt hat, waren die Steigungen mitunter zwar anstrengend, ich musste auch keuchen, aber gut machbar. Für mich ist es schon jetzt ein tolles Gefühl, zu spüren, wie viel mein Körper innerhalb der letzten Wochen an Ausdauer und Kraft gewonnen hat.

Gerade die Abstiege hatten noch den Nebeneffekt, dass ich mehr Konzentration auf den Weg und die eigenen Schritte legen musste, eine gelungene Abwechslung zu ebenen und breiten Wegen, wenn der Körper alleine geht.

Hin und wieder säumten den Weg heute Waldhütten, die leider verschlossen waren.

Der gelbe Blitz soll nicht davor warnen, dass die Gefahr eines Blitzschlags besteht, sondern ist ein Hinweis für Radfahrer, dass es hier recht steil runter geht.
Einfach nur toll dieser Waldweg!

Kurz bevor ich am heutigen Tagesziel, dem Hotel Kloster Damme, angekommen bin, sprach mich während einer letzten Pause eine Frau an, die mit ihrem Hund Gassi ging. Gerade Begegnungen mit Menschen, die sich auch fürs Pilgern interessieren, denen aber noch der letzte Anstoß fehlt, sind besonders interessant. Und so war es auch hier. Sie wollte auch so gerne pilgern, in Spanien auf dem Camino Frances, aber sie fühlt sich unsicher als Frau alleine auf dem Weg. Auch möchte sie ungern in Massenunterkünften übernachten, weil sie nicht schlafen kann, wenn andere schnarchen. Ich teilte ihr mit, dass es auf dem Camino Frances auch Pensions-ähnliche Unterkünfte mit Einzel- und Doppelzimmer gibt und sie keine Angst haben muss, wenn sie dort allein unterwegs ist. Ich riet ihr, sich einfach als ersten Schritt einen Pilgerführer zu kaufen, um sich ein wenig einzulesen und die Neugierde auf den Weg zu stärken.

Sie selbst hatte dann die Idee, dass ihr man mit einem Wohnmobil mitfahren und sie täglich einsammeln und am nächsten Tag dort wieder hinbringen könne, wo sie den Weg am Vortag beendet hat. Irgendwie erinnerte mich das ein wenig an meiner allererste Pilgerreise damals mit dem Gymnasium Leoninum, wo es so ähnlich gehandhabt wurde. Während die Frau mit ihrem Hund weiter ging, machte ich noch etwas Pause.

Die letzten Kilometer bis zum Hotel Kloster Damme waren dann auch schnell zurück gelegt. Das besondere an diesem Hotel ist, dass es – verbunden mit seiner Geschichte – Pilger zu vergünstigten Konditionen aufnimmt. Für ein Einzelzimmer mit Frühstück zahlte ich lediglich 25 Euro!

Und so endete auch dieser mal etwas hügelige Tag. Und schließen möchte ich den Eintrag mit einem Zitat, das ich im Hotel Kloster Damme erblickte und das mir sehr zusagte. Aber lest selbst auf dem folgenden Bild.